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Diagnose und Therapie – KPU

Bei einem Verdacht auf Kryptopyrrolurie kann man eine Urinuntersuchung in spezialisierten Labors (hier und hier) durchführen lassen. Dabei wird die Konzentration der Pyrrole gemessen die im Urin als Hömopyrrollaktamkomplex (HPL) vorliegen. Man bekommt entsprechend präparierte Teströhrchen nach Hause geschickt, um dort eine kleine Menge Morgenurin zu sammeln (alternativ gibt es einen 24-Stunden Test). Das Ganze wird nun wieder an das Labor zurückgesandt und man erhält nach der Analyse das Ergebnis per Post. Die Kosten dieses Tests betragen in etwa €30 bis €60 werden jedoch nicht von der Krankenkasse übernommen (Offenbar unterscheiden sich die Tests der verschiedenen Labore. Angeblich wird nicht immer der HPU-Wert gemessen, sondern der weniger aufwendige KPU-Wert. Sollte dies zutreffen, ist es ratsam einige Euro mehr in die Hand zu nehmen und den teureren Test durchführen zu lassen). Vielleicht finden Sie auch einen Arzt der Kryptopyrrolurie behandelt.

Zum Glück lässt sich ein positives Ergebnis gut behandeln, indem die Mikronährstoffe ergänzt werden. Hilfreiche Tipps werden dazu auch mit dem Laborergebnis mitgeliefert. Es gibt außerdem eine telefonische Beratung des KEAC in Deutschland. Da man anhand des Ergebnisses die richtige Dosierung nicht unbedingt ablesen kann, sollte man sich langsam an die optimale Menge herantasten. Die Höhe des ausgeschiedenen Kryptopyrrols korreliert also nicht unbedingt mit der Stärke der Beschwerden oder der nötigen Substitutionsmenge. Da die Therapie in der Gabe von einfachen Nährstoffen besteht, lässt sich die Dosis gut zu Hause austesten. Oft ist aber die Standardtherapie angelehnt an die ursprüngliche Dosierung von Pfeiffer sehr effektiv. Sie besteht aus einer individuellen Gabe von Vitamin B6 (besser: die aktive Form P-5-P) morgens, sowie je 10mg Zink und Mangan morgens und abends. Am Anfang wird man geringere Mengen Vitamin B6 einnehmen (auch da es zu Beginn zu Nebenwirkungen wie Übelkeit, Müdigkeit oder Verstärkung der psychischen Symptome kommen kann) und über Tage event. so lange erhöhen, bis die nächtliche Traumerinnerung wieder einsetzt. Diese ist ein relativ guter Anhaltspunkt, um die richtige Dosierng zu bestimmen. Die Größenordnungen betragen dabei etwa 50 – 2000 mg Vitamin B6. Ab einer Höhe von ca. 200 mg sollte man mit der aktiven Form des B6, dem Pyridoxa-5-Phosphat supplementieren, da es bereits aktiviert ist und daher erheblich wirksamer ist. 50 mg entsprechen dabei in etwa dem 5-10 fachen des normalen Vit. B6. Dosen von mehr als 50-100 mg P-5-P sind jedoch eher selten erforderlich, 2000mg/d Vitamin B6 stellen das absolute Maximum dar und werden nur in Ausnahmefällen benötigt. Mehr sollte nicht eingenommen werden.

Für das Zink gilt in der Regel eine Substitutionsmenge von ca. 30 mg (elementar), wobei es hier besonders auf die Art der Zinkverbindung ankommt. Es wird nur ein Teil der eingenommenen Dosis vom Körper resorbiert. Die Werte für das elementare Zink in den verschiedenen Verbindungen schwanken zwischen 15-30%. Eine gute Dosis sind 30 mg Zink z.B. als Zinkgluconat, 50 mg sind schon relativ viel. Eine Menge von 100 mg (elementarem) Zink pro Tag sollte nicht überschritten werden und ist kaum notwendig. Dazu wird noch Mangan (5-10 mg) gegeben, sowie auch Magnesium (30 mg, u.a. zur Verwertung des Vitamin B6, bei Krämpfen und starken psychischen Symptomen). Eine gute Dosis für Zink kann man auch anhand eines Zinkgeschmacktests bestimmen.

Insgesamt ist die Traumerinnerung ein gutes Kriterium für die richtige Einnahmemenge an Vitamin B6. Man kann dann versuchen mit der Dosierung wieder etwas zurückzugehen. Sollte es zu extrem lebhaften Träumen und nächtlichem Erwachen und Schlafstörungen komme, muss die applizierte Menge erheblich reduziert werden. Die Nährstoffe kann man als Produkte erwerben unter dem Namen „Depyrrol“ oder „Kryptosan“. Da bei KPU/HPU meist auch ein veränderter Histaminspiegel vorliegt und das schilddrüsenstimulierende Hormon TSH sowie der Blutzuckerspiegel verändert sein kann, ist es zusätzlich möglich ein HPU-Screening (Blutuntersuchung z.B. beim KEAC) zu veranlassen, um diese Werte zu bestimmen. Dabei wird auch das IgA-Totalgluten gemessen, da viele Patienten auf ein Übermaß an Gluten reagieren und es daher nötig sein kann die Ernährung umzustellen (möglichst glutenarm, z.B. -> LOGI). Therapeutisch ist es daher event. auch sinnvoll eine gewisse Zeit mit einem Multivitaminpräparat wie BioVitaal zu supplementieren. Dies ist besonders angebracht, da in vielen Fällen eine Aktivierung der verschiedenen Vitamine nur noch begrenzt möglich ist. Daher kann eine Aufnahme der bereits in aktiver Form vorliegenden Nährstoffe sehr hilfreich sein, gerade dann, wenn man das Gefühl hat, dass die Therapie nach einiger Zeit ins Stocken gerät und eine weitere Verbesserung ausbleibt.

Beachten Sie das ein vollständige Wiederherstellung des biochemischen Gleichgewichts mehrere Monate betragen kann, obwohl eine Besserung meist sofort bemerkt wird. Dies gilt insbesondere für langjährige, chronische  Beschwerden mit Allergien oder Unverträglichkeiten. Wird die Einnahme unterbrochen können die Symptome nach ein bis zwei Wochen wiederkehren. Ein wiederholter Test auf KPU ist übrigen erst wieder nach Monaten der Vitamin B6 Abstinenz (als Nahrungsergänzung) möglich.
Manchmal ist extreme Müdigkeit ein bleibendes Symptom. Wenn es sich unter Therapie auch nach zwei Monaten nicht bessert liegt event. eine Nebennierenschwäche vor.

-> Übersicht & Links KPU

(Quellen: E. Heufelder, Kapuste, Kamsteeg, Kuklinski, eigene Erfahrungen)