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Diagnose und Therapie – Nitrostress

Sollte sich herausgestellt haben, dass eine Schädigung / Instabilität der Halswirbelsäule vorliegt und entsprechende Parameter daraufhin weisen, dass der Körper-Metabolismus gestört ist, kann eine geeignete Therapie eingeleitet werden. Meist kann durch eine Funktionsaufnahme des Kopfgelenkes ein großer Spielraum des Dens (Wirbelfinder des 2. Halswirbel) diagnostiziert werden. Dies ist möglich durch entsprechende Röntgen (nach Sandberg)- oder Funktions-CT-Aufnahmen. Der Verdacht lässt sich aber auch durch einer Atemgasanalyse erhärten. Dabei wird die ausgeatmete Luft im Labor auf die verschiedensten Gase untersucht, die Aufschluss über die Stoffwechselvorgänge im Körper geben. Es wird dabei auch die Konzentration an Stickstoffmonoxid (NO) in der Ausatemluft gemessen und zeigt mit einen hohen Wert eine verstärkte NO-Synthese an. Dieser Befund zusammen mit den klinischen Symptomen der Betroffenen lassen mit ziemlicher Sicherheit auf eine geschädigte Halswirbelsäule schließen, zumal in den meisten Fällen ein oder eine Reihe von Unfällen oder Vorfällen mit Beteiligung des Hals- Kopfbereiches in der Vergangenheit erinnert werden können.

Die Therapie stützt sich nun auf verschiedene Pfeiler (manuelle Therapie, Kraftaufbau und Mikronährstoffe) und muss von den Patienten im Prinzip selbst durchgeführt werden. Es ist jedoch möglich die Gesundheits- und Lebenssituation erheblich zu verbessern. Auch nach jahrelangen schweren Erschöpfungs- oder chronischen Krankheitszuständen ist eine deutliche Besserung möglich, indem man vor allem den Auslöser ruhig stellt. Es ist also vor allem das Ziel der Therapie die Halswirbelsäule und das Genickgelenk zu stabilisieren und dazu die Nackenmuskulatur in allen Bereichen zu stärken. Es kommt dabei auf die unwillkürliche autochthone Nackenmuskulatur an, wie auch auf die übrigen Muskelstränge, die der HWS die nötige Stabilität wiedergeben können. Die geschädigten Bänder selbst lassen sich leider nicht mehr therapieren. Vorher ist es jedoch oft nötig, die Fehlstellung der Wirbel zu korrigieren. Dies ist gut mit verschiedenen manuellen Therapien möglich. Für die Stabilität des 1. Halswirbel dem Atlas, ist es ratsam die Atlastherapie nach Arlen näher ins Auge zu fassen, oder mit Atlasprofilax nach Schümperli den Wirbel ruhigzustellen. Beides sind schonende und effektive Therapien und sollte dem „Einrenken“ der Wirbel vorgezogen werden. Dieses kann die ganze Sache eher noch weiter verschlimmern. Weitere gute Ansatzpunkte bietet die Dorn-Therapie die cranio-sacrale Therapie und nicht zuletzt wieder der Kraftaufbau der Nackenmuskulatur. Dabei sind isometrische Übungen, die jederzeit zu Hause durchgeführt werden können angebracht. Für manchen ist ein gezielter Kraftaufbau im Studio möglich (nur wenn es vertragen wird). Einfache Übungen für zu Hause bestehen in einem dauernden Druck der Handfläche seitlich an den Kopf, abwechselnd links und rechts, wobei der Druck jeweils ca. 30 Sekunden erhalten werden sollte. Im Sitzen kann man mit dem Hinterkopf ein dickeres Buch an die Wand pressen. Der nächste wichtige Schritt ist die Einnahme von Mikronährstoffen, auch um die Speicher wieder aufzufüllen.

Nitrosativer Stress lässt sich mittlerweile auch gut im Urin nachweisen. Dazu wird eine Probe ins Labor geschickt und der Gehalt an Nitro-Phenyl-Essigsäure, Citrullin und Methylmalonsäure gemessen. Anhand der Werte lässt sich relativ gut beurteilen, wie ausgeprägt der Nitrostress ist und sich dementsprechend therapieren. Bei hohen Werten kann es durchaus nötig sein hohe Dosen an Vitamin B12 (Hydroxycobalamin) intravenös zu verabreichen. Dabei werden bis zu 25 mg pro Injektion benutzt. Auf diese Weise kann der nitrosative Stress stark und schnell gesenkt werden. Hier ein Beispiel einer solchen Laboruntersuchung:

Nitrosativer Stress Laborbefund

hoher Nitrostress

Neben diesen manuellen Therapien und dem Krafttraining ist ein weiterer wichtiger Punkt der Behandlung die Therapie mit Mikronährstoffen. Es ist absolut notwendig die vorhandenen Mängel an Nährstoffen zu ergänzen, um dem Körper wieder ein normales Funktionieren zu ermöglichen und um die schädliche Wirkung des NO zu reduzieren. So wird den Mitochondrien gleichzeitig eine bessere Verbrennung möglich und der Körper erhält wieder die Energie die er benötigt. Die Therapie umfasst verschiedene Stufen. Als erstes ist es wichtig, den erhöhten Stickstoffmonoxidgehalt zu vermindern. Der natürliche Gegenspieler des NO ist das Vitamin B12. Es ist in der Lage das schädliche Stickstoffmonoxid zu binden und den Ausstoß durch die Atemluft deutlich zu reduzieren. Es ist dazu notwendig eine relativ hohe Dosis von 1000 ug Vit. B12 einzunehmen. Auch bei den weiteren Ergänzungen wird mit hohen Dosen gearbeitet, um in den Mitochondrien überhaupt einen Effekt erzielen zu können. So ist das für die Atmungskette dieser Organellen wichtige Vitamin B2 erst in einer Höhe von mindestens 400 mg wirksam. Dies wäre dann auch der zweite Schritt in der Therapie, zusammen mit dem Coenzym Q10, das ebenfalls die Energiebereitstellung in den Mitochondrien ankurbelt. Dieses wird normalerweise in einer Höhe von 100 mg ein bis mehrere Male (nach Bedarf) am Tag eingenommen.

Da auch die Kryptopyrrolurie ein Symptom der erworbenen Mitochondropathie sein kann, ist es eventuell ebenfalls nötig diese entsprechend mitzubehandeln. Dazu werden hauptsächlich Vitamin B6 (oder Pyridoxal-5-Phosphat) und Zink in hohen Dosen supplementiert. Dabei werden oft 50 mg P-5-P und 30 mg Zink eingesetzt, wobei der Zinkverlust bei Instabilitäten der HWS meist stärker ausgeprägt ist und deswegen zusätzlich Zink eingenommen werden sollte (etwa 50-80mg). Da viele B-Vitamine voneinander abhängig sind und sich gegenseitig beeinflussen, ist es ratsam einen B-Vitamin-Komplex in die Therapie einzubauen.

Dies sind eine ganze Reihe von Nährstoffen, die jedoch alle eine große Bedeutung für den Körper haben. Es wird sehr schnell die positive Wirkung der Therapie deutlich und eine erste Besserung tritt in der Regel direkt ein, da gerade zu Beginn die Mängel am ausgeprägtesten sind. Eine umfassende Therapie besteht also aus:

  • Vitamin B12 (1000 ug/d, die aktive Form Methylcobalamin wirkt erheblich besser)

Hilfreich können weiterhin Omega-3-Fettsäuren (Hochsee-Fisch) und Vitamin E aus natürlichen Quellen (Weizenkeimöl) sein, da sie bei Halswirbelsäulen-Instabilitäten verstärkt verbraucht werden und die Nerven schützen (neuroprotektive Wirkung).

Das große Ziel besteht aber immer darin den Auslöser im Genick stillzulegen, daher kann nach der erfolgten Therapie und dem Aufbau der Muskeln die Einnahme probeweise reduziert werden und irgendwann eventuell sogar nur noch einige Male in der Woche (oder gar nicht mehr) benötigt werden. Wann und in wieweit das möglich ist muss sich im Einzelfall erweisen und hängt von Stärke und Dauer der Schädigung und Erkrankung ab, braucht aber in der Regel seine Zeit (einige Jahre).

Eine gute und günstige Quelle, um sich hypoallergene Nährstoffe zu besorgen bietet die Firma Podomedi oder Faivtal. Dort können alle Vitalstoffe einzeln, in hohen Dosen erworben werden. Dies ist meist günstiger als Kombipräparate die es z.B. für die KPU (Kryptopyrrolurie) gibt, die jedoch auch nicht schlecht sind und die Anzahl an einzunehmenden Tabletten verringern (Depyrrol mit P5P, Zink, Mangan).

Die beschriebene Therapie richtet sich im wesentlichen an den Empfehlungen von Dr. Kuklinski aus, der diesbezüglich in seiner Praxis die erforderlichen Untersuchungen, die Diagnose und Therapie durchführt. Alternativ ist es noch sehr schwer entsprechende Ärzte zu finde, die auf diese Art therapieren. Letztendlich muss aber jeder selbst die Anweisungen ausprobieren und umsetzen.

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