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Adrenal-Fatigue / Nebennierenschwäche

Adrenal Fatigue bezeichnet eine subklinische Nebennierenschwäche die vor allem mit einem erniedrigten Kortisolwert einhergeht. Kortisol ist das wichtigste Stresshormon im Körper, das es dem Menschen ermöglicht mit den täglichen Stressoren umzugehen. Bei einem Mangel stellen sich erhebliche Beschwerden ein. Es kann zu Müdigkeit, Burn-Out, Schlafstörungen, Gelenkschmerzen u.ä. kommen. Adrenal Fatigue kann bei CFS und MCS ein Rolle spielen und gemeinsam mit nitrosativen Stress (siehe Mitochondropathie) daran beteiligt sein.

Adrenal Fatigue ist ein aus dem amerikanischen übernommener Begriff, der für eine subklinische Nebennierenunterfunktion (Hypoadrenia) oder Nebennierenschwäche steht (nicht zu verwechseln mit einem absoluten Kortisol Mangel, dem Morbus Addison). Die Übersetzung ist nicht ganz eindeutig, da auch dem Krankheitsbild so kaum (noch) Beachtung geschenkt wird. Daher erscheint der engliche Begriff Adrenal-Fatigue (‚Nebennieren-Müdigkeit‘) eigentlich recht passend. Er ist relativ kurz und beschreibt  gleichzeitig ein Hauptsymptom, die Müdigkeit. Andererseits zielt er auf die Organstörung, die erschöpften (ermüdeten) Nebennieren ab.

Adrenal Fatigue durchläuft verschiedene Stadien und zeichnet sich dabei fast durchgängig durch eine geringe Stresstoleranz aus. Dies folgt aus den primären Aufgaben die die Nebennieren (Ad-renal) zu erfüllen haben. Im Vordergrund steht die Produktion von Stresshormonen, die es dem Körper ermöglichen sich an jeden erdenkliche Situation anzupassen. Wichtige Hormone hierfür sind Kortisol, DHEA, Adrenalin und Noradrenalin. Sie gewährleisten, dass der Organismus mit jeder Art Gefahr, Belastung, Veränderung etc. zurechtkommt. Diese Stressoren können sehr Vielfältig sein da der Körper nicht zwischen gutem (z. B. Feiern) und schlechtem (z.B. Krankheit) Stress unterscheidet. Häufige Faktoren in der heutigen modernen Welt sind Arbeitsplatzbedingungen oder -wechsel, Tod einer nahestehenden Person, Umweltbelastungen, (chronische) Infekte, Verletzungen, Beziehungsprobleme, schlechte Ernährung, Schlafmangel etc.

Im Normalfall werden akute Stresssituationen durch eine fein abgestimmte körperlichen Reaktion begegnet und abgewehrt. Als Folge einer auftretenden Herausforderung erhöht die Nebeniere die Produktion von Stresshormonen wie Adrenalin und Cortisol. Die Wirkung von Adrenalin ist dabei eher kurzfristig. Gesteuert wird dieser Prozeß vom Gehirn und zwar dem Hypothalamus und der Hypophyse. Der Hypothalamus regt die Ausschüttung eines Hormons aus der Hypohyse an, das direkt an den Nebennieren zur Wirkung kommt. Das sog. adrenocorticotrope Hormon (ACTH) steigt in Stresssituationen an und erhöht damit die Blutkonzentration an Kortisol. Diese wird wiederum vom Hypothalamus gemessen, so dass dieser Regelkreislauf auch wieder heruntergesteuert werden kann. Solch ein Prinzip der negativen Rückkopplung findet man häufig im Körper.

Bei starkem chronischen Stress der zu Adrenal Fatigue führen kann, wird diese Rückkopplung übergangen. Der Körper verlangt durchgängig weiter einen hohen Kortisolspiegel um mit dem Stress umgehen zu können. Die Nebennieren produzieren daher verstärkt die Hormone und lassen das Kortisol weiter ansteigen. Der Körper interpretiert den hohen Wert als andauernde Gefahr und versucht durch stetige Kortisolproduktion der Situation zu entkommen. Auf Dauer können die Nebennieren nicht mehr mithalten und während der Stress anhält erschöpfen sich die Drüsen. Der Kortisolspiegel fällt allmählich ab und die Nebennieren sind irgendwann nicht mehr in der Lage dem Bedarf gerecht zu werden. In solchen Situationen kann es dazu kommen das sie durch die Dauerbelastung weit weniger Hormone herstellen als unter normalen Bedingungen.

Die erschöpften Nebennieren und eine gestörte Stressachse (Hypothalamus-Hypophyse-Nebenniere) führen zu erheblichen Problemen. Die Nebennieren arbeiten in einer Tagesrhythmik. Dabei sind sie morgens besonders aktiv, um uns aufzuwecken. Zu dieser Zeit ist der Kortisolwert am höchsten. Er fällt über den Tag gesehen ab, mit einigen Spitzen z.B. am Mittag bis er zuletzt in der Nacht seinen Tiefpunkt erreicht und sich die Nebennieren für den nächsten Tag erholen. Die Symptome bei niedrigem Kortisolspiegel zeigen sich damit meist in starken Schwierigkeiten am Morgen aufzuwachen. Man fühlt sich oft schlechter als abends vor dem Schlafengehen. Eine schlechte Konzentration, benebeltes Denken und Schwindel bei schnellem Aufstehen sind häufige Anzeichen einer Nebennierenschwäche. Da die Stresshormone auch an der Blutzuckerregulation beteiligt sind entsteht über Nacht und morgens häufig eine Unterzuckerung (Hypoglykämie). Außerdem helfen die Nebennieren den Blutdruck zu regulieren, so dass ein niedriger Blutdruck die Regel ist. Damit in Zusammenhang steht ein gestörter Salz- und Wasserhaushalt und Menschen mit Nebennierenschwäche benutzten häufig viel und gerne Salz. Ein Teelöffel Meersalz in Wasser oder Saft aufgelöst (vorzugsweise morgens) hilft daher oft und enlastet die Nebennieren.

Kortisol – Das Todeshormon

Kortisol ist das wichtigse Hormon in einem Zustand von Adrenal Fatigue. Es besitzt viele zentrale Aufgaben, die es bei einem Mangel nicht mehr adäqut meistern kann. Es ist das bedeutenste Stresshormon und wird aufgrund seiner elementaren Funktionen auch Todeshormon genannt. In der Tat kann Stress ohne Reaktion des Körpers tödlich sein. Kortisol ist daher lebensnotwendig. Es spielt eine Rolle bei Funktionen wie:

  • der Regulation des Blutzuckers. Zusammen mit Insulin sorgt es dafür, dass dieser konstant innerhalb enger Grenzen bleibt. Kortisol führt dabei zu einer Steigerung des Blutzuckerspiegels. Es stellt Energie zur Verfügung. Der Körper kann damit gefährliche Situationen bewältigen. Dies ist auch Teil der ‚Kampf oder Flucht- Reaktion‘. Gespeicherte Energiereserven werden durch das Kortisol freigesetzt, während das Insulin der Glucose den Eintritt in die Zellen ermöglicht. Damit sinkt die Glucosekonzentration im Blut. Kortisol und Insulin sind also gewissermaßen Gegenspieler.
  • der Unterdrückung entzündlicher Reaktionen. Kortisol wirkt anti-entzündlich und verhindert so eine unkontrollierte Reaktion zum Beispiel bei Insektenstichen, lokalen Entzündungen im Körper oder allergischen Reaktionen. Es ist dabei einer der wirksamsten Stoffe in unserem Körper.
  • es stellt die Gefäße eng. Damit beeinflußt es auch den Blutdruck. Menschen mit Adrenal Fatigue haben meistens einen niedrigen Blutdruck.
  • der Begrenzung von Immunreaktionen. Kortisol besitzt die Eigenschaft das Immunsystem zu unterdrücken. Bei Autoimmunreaktionen und der normalen Immunantwort kann es eine überschießende Reaktion verhindern.
  • den Stress zu begegnen. Kortisol ist das hauptsächliche Stresshormon und erlaubt es dem Körper auf Umweltreize angemessen zu reagieren und Gefahren abzuwenden.

–> Diagnose Adrenal-Fatigue

–> Therapie Adrenal-Fatigue